In der kommenden Generation werden automatisierte Fahrzeuge untereinander über Funk kommunizieren, um eine erhöhte Verkehrssicherheit und Zuverlässigkeit zu garantieren.
Bereits heute sind viele Fahrzeuge mit Sensoren wie Radar oder Kameras (zukünftig auch Light detection and ranging, LIDAR) ausgestattet, um Informationen für Fahrassistenzsysteme bereitzustellen. Aus den Daten dieser Sensoren bildet das Fahrzeug kontinuierlich eine lokale Sicht von Straße, Umgebung und anderen Verkehrsteilnehmern.
Die Mehrzahl der Sensoren benötigt eine direkte Sichtverbindung; diese ist aber oftmals durch Gebäude oder Verkehrsteilnehmer blockiert. Dadurch fehlen dem Fahrzeug wichtige Informationen, um die vorherrschende Verkehrssituation korrekt einzuschätzen.
Funkkommunikation, welche sozusagen um die Ecke reichen kann, ermöglicht die lokale Sicht eines Fahrzeugs mit Information und Sensordaten von anderen Fahrzeugen zu vervollständigen. Durch den direkten Einfluss auf die Verkehrssicherheit spielt die Zuverlässigkeit der Funkkommunikation dabei eine entscheidende Rolle.
Ziel des Projekts RELEVANCE ist es, die Zuverlässigkeit der Funkkommunikation in jeder Fahrsituation richtig einzuschätzen und damit Unsicherheiten zu reduzieren.
Hierzu erforscht AVL in Zusammenarbeit mit dem AIT, wie die Güte der Funkkommunikation in Echtzeit für eine geographisch relevante Region hervorgesagt werden kann. Diese Prädiktion der Zuverlässigkeit kann im Fahrzeug für die Bewertung der empfangenen Information verwendet werden und somit in die Erstellung der lokalen Sicht einfließen.
Darüber hinaus ermöglicht die Prädiktion auch ein gezieltes Testen während der Entwicklung von fortgeschrittenen Fahrerassistenzsystemen und automatisiertem Fahren. Die Bewertung der Güte der Funkkommunikation hilft kritische Grenzfälle aufzuspüren, die in nachfolgenden Tests detailliert analysiert werden können.