Digitale Datenräume

Mit der Veröffentlichung des Data Act hat die Europäische Kommission im März dieses Jahres einen wichtigen Rahmen für die entstehenden digitalen (Daten-)Märkte geschaffen. Basierend auf den europäischen Werten soll damit die Basis für datenbasierte Geschäftsmodelle geschaffen werden. Dabei wird besonderer Wert auf Fairness, Transparenz und Souveränität gelegt.

Auch der Umgang mit IoT-Daten ist davon betroffen, schließlich sind diese Daten inzwischen zentrales Element unterschiedlichster Anwendungen und Geschäftsmodelle. Um den Wert dieser Daten zu schützen und gleichzeitig ihre Verwertung zu ermöglichen, braucht es neben technischen Standards auch klare Spielregeln und Regulative.

Diese Rahmenbedingungen sind gerade im Entstehen. Unterschiedliche Initiativen wie IDSA, Gaia-X, Catena-X, EOSC etc. arbeiten aus unterschiedlichen Perspektiven daran, eine tragfähige Basis für die gemeinsame Nutzung von Daten in den unterschiedlichsten Anwendungsbereichen zu entwickeln.

Durch die Nutzung offener Standards und von Open Source Software wird die Eintrittsbarriere speziell für kleine und mittlere Unternehmen reduziert und die Investitionssicherheit erhöht. Darüber hinaus ergeben sich durch die Nutzung gemeinsamer Standards über Domänengrenzen hinweg vielfältige neue Anwendungsmöglichkeiten. So lassen sich Prozesse besser aufeinander abstimmen und damit der Energie- und Ressourcenbedarf ganzheitlich optimieren.

Dabei ist die Abstimmung der vier Kernbereiche Infrastruktur, Daten, Services und Regulative eine unabdingbare Voraussetzung, um diese übergreifenden Systeme realisieren zu können.

Internet of Things wird damit zu einer Schlüsseltechnologie, da erst damit die Schnittstelle zur physischen Welt geschaffen wird. Die Verbindung zu den Sensoren und Aktoren ermöglicht es, auf physische Ereignisse zu reagieren und in reale Prozesse einzugreifen.

Da dies oft zentrale wertschöpfende Komponenten eines Unternehmens betrifft, steigen damit aber natürlich auch die Anforderungen an Sicherheit und Vertrauen. Hier braucht es ausgereifte und skalierbare Konzepte.

Tobias Höllwarth vom österreichischen Gaia-X Hub stellt die europäische Gaia-X Initiative vor, die einen wesentlichen Beitrag zur Schaffung offener, flexibler und fairer Datenökosysteme leistet.

Nina Popanton und Hannah Engel berichten über die Ansätze zu Trust by Design aus dem europäischen Forschungsproject TRUSTS.

Den Newsletter IoT, Juli 2022 als Gesamtdokument finden Sie hier.

Diskussionsbeiträge, Terminhinweise, Kommentare und Anregungen an informationstechnik@ove.at sind immer herzlich willkommen.

Dr. Mario Drobics
OVE Informationstechnik
Arbeitsgruppenleiter „IoT Security”
Head of Competence Unit Cooperative Digital Technologies
AIT Austrian Institute of Technology