Quantenelektronik im Fokus: Erfolgreicher Start für Veranstaltungsreihe an der TU Wien

Rund 200 Interessierte waren am 5. Mai bei der ersten Veranstaltung der High-Profile Lecture Series an der TU Wien zum Thema Quantenelektronik mit dabei. Der Vortragsabend war Auftakt für eine Veranstaltungsreihe des OVE gemeinsam mit der Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik.

Im Mittelpunkt der Veranstaltung standen aktuelle technologische Entwicklungen in der Quantenelektronik, sowie die wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen – etwa der European Chips Act. Die hochkarätigen Vortragenden waren extra aus Zürich, Villach und Graz angereist.

  • Heike Riel (IBM Research) sprach in ihrem Vortrag über den Weg von Bits zu Qubits. Künstliche Intelligenz funktioniere nur mit ausreichend großer Computerleistung. Um diese bereitstellen zu können, seien neue Materialien, neue Bauelementstrukturen, neue Herstellungsprozesse und neue Computerarchitekturen erforderlich. Diese neue Hardware sei darauf spezialisiert, neuronale Netzwerke zu trainieren, wie es etwa für AI-Anwendungen wie ChatGPT notwendig ist. Die Entwicklung der Leistungssteigerung geht schnell voran: Schon Ende 2023 will IBM einen Chip mit über 1000 Qubits bauen.
  • Clemens Rössler (Infineon) betonte die strategische Bedeutung des Quantencomputings für Europa und ging auf die Meilensteine in der Entwicklung der Technologie ein. Infineon entwickelt den Hardwarekern für Quantencomputer, jüngstes technisches Highlight: die Infineon 3D Ionenfalle.
  • Um Raumtemperaturanwendungen basierend auf Photonentechnologie – für die es keine Kühlung braucht – sowie um neue Sensorentwicklungen ging es im Vortrag von Rainer Minixhofer (ams Osram).
     
  • Walter Weber, Vorstand des Instituts für Festkörperelektronik an der TU Wien, führte dann noch durch die wichtigsten Disziplinen im Zusammenhang mit Quantenelektronik. Um tatsächlich Anwendungen schaffen zu können, spielt neben der Physik und der Informatik vor allem die Elektrotechnik eine wesentliche Rolle.

Im Anschluss an die Vorträge fand eine Podiumsdiskussion statt, an der auch Martin Apolin (Physikdidaktiker, Autor, YouTuber) und Michael Wiesmüller (BMK) teilnahmen. Zahlreiche Fragen aus dem Publikum wurden beantwortet, bevor es dann noch Gelegenheit für den informellen Austausch am Buffet gab.  

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