Austausch und Vernetzung zum Thema DC
Österreichische Forschungseinrichtungen und Unternehmen können bereits jetzt auf zahlreiche relevante Aktivitäten im Bereich DC-Technik verweisen.
Als Beispiele für Projekte in diesem Themenbereich, an denen österreichische Forschungseinrichtungen und Unternehmen maßgeblich beteiligt sind, seien an dieser Stelle die Folgenden genannt:
Ziel: NEFI ADC Pilot Factory entwickelt Innovationen für die industrielle Energieversorgung und deren Betrieb. In einem Demonstrator wird die experimentelle Entwicklung und Bewertung von flexiblen und skalierbaren DC Netzen vor Ort in Verbindung mit bidirektionalem Laden von Elektrofahrzeugen erprobt. DC ermöglicht eine wesentlich effizientere und einfachere Integration von erneuerbaren Energien am Produktionsstandort, für Batteriespeicher und DC-Lasten als herkömmliche Wechselstromversorgungsstrukturen.
Das Projekt wird gefördert von der FFG - Forschungsförderungsgesellschaft. >> Link zum Projekt
Projektbeteiligte: FH Oberösterreich, FH Landshut, Technologiezentrum Energie Ruhstorf
Ziel: Die Entwicklung von Konzepten und Lösungsansätzen für Mittelspannungs-Batterien zum direkten Einsatz in DC-Mittelspannungsnetzen. Die entwickelte Infrastruktur steht auch nach erfolgreichem Abschluss des Projektes für Forschung und Lehre zur Verfügung.
Projektbeteiligte: FH Oberösterreich, EATON, Fronius, RISC Software GmbH
Ziel: Die Untersuchung der Emission von Harmonischen in Strom und Spannung an einem unter DC gezogenen Lichtbogen bei einem Strom von bis zu 10 A bei sehr kleinen Kontaktspalten und verschiedenen Materialien (Kupfer, Stahl, Aluminium und Messing) zum Zweck der Lichtbogenerkennung.
Projektbeteiligte: FH Oberösterreich, Florida State University, Center of Advanced Power Systems
Ziel: Entwicklung von Modellen zur Beschreibung des DC-Isolator-Überschlagverhaltens.
Einsatz in Batterie- und Leistungselektronik-Systemen unter besonderer Berücksichtigung der Verschmutzung (bei verschiedenen Verschmutzungstypen).
Projektbeteiligte: FH Oberösterreich, AIT, MIBA, Voltlabor
Ziel: Untersuchung der Lichtbogenphysik in pyrotechnisch getriggerten E-Auto Sicherungen bei einem Strom von bis zu 30 kA und einer Spannung von bis zu 1000 V.
Projektbeteiligte: TU Graz, mit Unterstützung durch Österreichs Energie
Ziel: Untersuchung von MGÜ-Anlagen und Nutzung von VPE-isolierten 12/20-kV-MVAC Kabelsystemen für MVDC inkl. Erhöhung der Übertragungskapazität um ca. den Faktor 5,5.
Projektbeteiligte: AIT, TU Graz
Ziel: Schaffung von Grundlagen für die Entwicklung von Testmethoden zur Unterstützung des Entwicklungs- und Validierungsprozesses von DC-Komponenten und -Systemen auf Basis von Power-Hardware-in-the-Loop (P-HIL). Einbindung von Stakeholdern aus der Industrie in die Formulierung des zukünftigen Validierungsbedarfs.
Projektbeteiligte: AIT (Konsortialführer), u. a. Zelisko, Eaton
Ziele: Technologiedemonstration von MV/LV DC – AC/DC hybriden Netzen (Micro- und Nanogrids) an drei virtuell verbundenen Demo-Standorten (EPFL Campus in Lausanne/Schweiz, MVDC Campusgrid der RWTH Aachen/Deutschland und im Feld eines Verteilnetzbetreibers ASM Terni/Italien) auf einem Technologieentwicklungsgrad 5 - 8. Reduzierung von Netzplanungs- und Investitionsrisiken (Modularität), Firewall-Effekt gegen Fehler und Cyberattacken, Unterbringung von hohen Anteilen erneuerbarer Energie (Photovoltaik) in Kombination mit Batteriespeichern und Elektromobilität in einem auf Gleichstrom basierenden System (Betrieb am und getrennt vom Netz).
Als Reaktion auf die beschriebene Entwicklung im Bereich DC-Technologien und zum Teil basierend auf den Ergebnissen des Projektes ADC Labs hat das AIT seine elektrische
Forschungs- und Prüfinfrastruktur für DC-Experimente auf eine höhere Leistung ausgebaut. Das AIT unterhält bereits jetzt eine große Bandbreite an Laborinfrastruktur für die Entwicklung, Prüfung und Zertifizierung von technischen Systemen wie z. B. Hochspannungsprüffeld bis 600 kV AC / 1200 kV Stoßspannung, Hochstromprüffelder bis 120 MVA AC und 35 MW DC, Smart Grid-Labor (C-, und P-HIL), Leistungselektronik-Labor für Prototypenentwicklung. Das neue DC-Prüffeld hat einen Spannungsbereich von 150 V bis 3800 V und die Anlage ist für Dauerströme bis 5 kA und Impulsströme bis 80 kA (3 s) ausgelegt.
Das akkreditierte Nikola Tesla-Prüflabor verfügt über die notwendigen Hochspannungsprüfanlagen (u. a. 1500 kV DC, 3250 kV Stoßspannung) und Messsysteme für die Entwicklung und Prüfung von DC-Geräten und DC-Komponenten bis zur ±800 kV Spannungsebene. Darüber hinaus stehen ein C/P-HIL-Prüflabor (60 kVA) und Rechenprogramme für die AC/DC-Netzberechnung zur Verfügung.
Leitung: AIT
Beteiligung: TU Graz, Energienetze Steiermark und Eaton
Anwendungsbereich: DC-Komponenten, Planungsthemen, Standardisierung und regulatorische Rahmenbedingungen, Schwerpunkt MVDC und LVDC Verteilnetze (bis etwa 100 kV DC), öffentliche Netze, Industriegebäude, Einrichtungen und spezielle Netze, Pilotanlagen und
Anwendungsfälle. Diese Arbeitsgruppe geht unter dem Titel “WG-2021-1 DC and hybrid AC/DC distribution networks integration“ in eine zweite Phase.
* Gefördert durch die Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft FFG
** Gefördert durch das EU-Programm Horizon 2020