Hochsaison für Bergrettung: ALDISmobile warnt vor Gewittern

Im Sommer 2024 gab es aufgrund von zahlreichen Unwettern außergewöhnlich viele Einsätze der Bergrettung. Die ALDISmobile App hilft Bergsportler:innen, die aktuelle Gewitteraktivität zu beobachten und lebensgefährlichen Situationen zu entgehen.

Vor allem am 16. August - dem Fenstertag nach Mariä Himmelfahrt - war die Bergrettung im Dauereinsatz. Alleine in der Steiermark mussten die Einsatzkräfte an diesem Tag aufgrund heftiger Gewitter neun Alpinisten unter widrigsten Bedingungen von den Bergen holen. Einer von ihnen war Mark M.: Der 36-jährige Wiener war mit seinem Cousin im steirischen Gesäuse unterwegs, als die beiden am Gipfel der Planspitze von einem Gewitter überrascht wurden und sich rasch in einer höchst dramatischen Situation wiederfanden.

Dramatische Minuten am Berggipfel

Nach einer anspruchsvollen Kletter-Etappe gerade am Gipfel angekommen, begann es zu regnen. Schnell war klar, dass ein Abstieg unter diesen Bedingungen zu gefährlich sein würde. „Wir haben dann mit der Bergrettung telefoniert, die uns geraten hat, ruhig zu bleiben, uns hinzukauern und abzuwarten. Als dann ein Blitz schräg gegenüber in eine Felswand eingeschlagen hat, wusste ich: Jetzt kann alles passieren“, so M.. Durchnässt und unterkühlt sowie mittlerweile ohne Handyempfang blieb den beiden nichts anderes übrig, als weiterhin am Berg auszuharren

„Dann ist es ganz ruhig geworden und auf einmal hat es hinter uns wie eine Bombe eingeschlagen. Es war unfassbar laut und grell, die Druckwelle hat uns einen halben Meter abrutschen lassen.“
schildert die gefährliche Situation während eines Gewitters auf der Planspitze

Noch rund eine halbe Stunde mussten die beiden Männer nach dem Blitzeinschlag am Berg ausharren, bevor ein Hubschrauber der Bergrettung sie bergen und sicher ins Tal bringen konnte. Die beiden hatten enormes Glück: Abgesehen von einigen Abschürfungen hatten sie keine Verletzungen davongetragen.

Nur knapp Blitzschlag entkommen

Tatsächlich war die Situation für Mark M. und seinen Begleiter lebensgefährlich, bestätigt ALDIS-Blitzexperte Hannes Kohlmann. Nur wenige Meter von den beiden Bergsteigern entfernt haben die ALDIS-Sensoren eine Blitzentladung von der Wolke zur Erde registriert. Die Situation hätte daher viel schlimmer ausgehen können

„Je näher man am Einschlagsort hockt, desto schlimmer die Folgen. Diese reichen von Knalltrauma, Tinnitus, Benommenheit und Orientierungslosigkeit bis hin zu Lähmungen, neuronalen Schäden oder – vor allem bei Direkttreffern – sogar bis zum Tod."
ALDIS-Blitzexperte

ALDISmobile App warnt rechtzeitig

Beim richtigen Einschätzen der Wetterlage vor einer geplanten Bergtour hilft ALDISmobile. Mit der App lässt sich die Gewitterentwicklung in Österreich in Echtzeit beobachten.

Die Anwender:innen können bereits im Vorfeld eine Tendenz zur Gewitterbildung erkennen und Gefahren rechtzeitig erkennen. Sie können mit der App sowohl die Entwicklung als auch die Zugrichtung von Gewittern verfolgen. In einem Bereich von 40 mal 40 Kilometern warnt die App per Push-Notification in Echtzeit vor Gewittern.

In einem eigenen Informationsbereich bietet ALDISmobile zusätzlich hilfreiches Informationsmaterial zum Verhalten bei Gewittern.

Die Live-Gewitterkarte von ALDIS ist kostenlos auf Google Play und im Apple App Store verfügbar.

Richtiges Verhalten bei Gewittern

Das Einhalten einiger wichtiger Verhaltensregeln kann vor allem in den Bergen lebensrettend sein:

  • Achten Sie darauf, nicht den höchsten Punkt im Gelände zu bilden. Eine Bodenmulde oder der Fuß eines Felsvorsprungs geben einen gewissen Schutz.
  • Suchen Sie diese Bereiche nicht in geschlossenen Gruppen, sondern einzeln auf. In jedem Fall ist ein Abstand von mindestens einem Meter - besser drei Meter - einzuhalten.
  • Machen Sie sich möglichst klein, gehen Sie in die Hocke und stellen Sie die Füße eng nebeneinander, um die Schrittspannung gering zu halten.
  • Vermeiden Sie die unmittelbare Nähe zu besonders einschlaggefährdeten Objekten. Das sind einzelne Bäume, Baumgruppen, Waldränder, Bergspitzen, Deiche, Holzmasten von Freileitungen. Im Inneren eines Waldes mit gleichmäßig hohem Baumbestand ist die Gefahr dagegen geringer.
  • Die teilweise an Klettersteigen aufgestellten metallenen Biwakschachteln bieten einen gewissen Schutz.
  • Drahtseile, nasse Kletterseile, Leitern und Gitter aus Metall sowie feuchte Felswände solltennicht berührt werden. Im felsigen Untergrund kann sich der Blitzstrom über weite Entfernungen ausbreiten. Beim Berühren einer Felswand kann ein Teil des Blitzstroms über den Körper fließen und eine Person mehrere Meter weit fortschleudern.

Weitere Informationen zum richtigen Verhalten bei Gewittern finden Sie auf der ALDIS-Website.