Über den Dächern Wiens trafen sich am 21. Juni interessierte Technikerinnen zum OVE Fem-Netzwerktreffen mit Schwerpunkt „Wasserstoff“ in den Räumlichkeiten des diesmaligen Gastgebers Verbund. Zwei interessante Vorträge, rege Fachdiskussionen und ausgiebiges Networking – so lautet die Kurzfassung des erfolgreichen After Work-Treffens.
Wie erreichen wir das ambitionierte Ziel, Österreich bis 2030 klimaneutral zu machen? Nach einer kurzen Begrüßung und Einführung durch OVE Fem-Vorsitzende Michaela Leonhardt und dem Leiter des Bereichs Wasserstoff bei Verbund, Hamead Ahrary, rückten die beiden Vortragenden Ezgy Engin und Jasmin Schiefer (beide: Verbund), einmal mehr den Wasserstoff als flexibel einsetzbaren Energieträger ins Licht.
Lokale Wasserstoff-Projekte
Um eine tiefgreifende Dekarbonisierung Österreichs voranzutreiben, ist die Verbund AG bereits seit 2016 im Wasserstoff-Bereich tätig; die erste Anlage zur Gewinnung von Wasserstoff wurde in Kooperation mit der voestalpine Stahl GmbH in Linz 2019 fertiggestellt.
Ezgy Engin, bei Verbund verantwortlich für lokale Wasserstoff-Projekte, gab mit ihrer Präsentation einen Überblick zu laufenden Verbund-Forschungsprojekten: von Green Ammonia Linz, einem Projekt im industriellen Maßstab gemeinsam mit Borealis zur Herstellung von Grünem Wasserstoff für die Düngemittelindustrie, über die gemeinsame Initiative von Verbund und Burgenland Energie „Pannonian Green Hydrogen“ bis hin zum Forschungsprojekt „Underground Sun Storage 2030“, mit dem versucht wird, Sonnenenergie saisonal in Form von Wasserstoff großvolumig zu speichern.
Verbund als internationaler Player
Um die Positionierung von Verbund als internationaler Wasserstoff-Player ging es im Vortrag von Jasmin Schiefer, bei Verbund verantwortlich für Import-Allianzen.
Um den Bedarf an Grünem Wasserstoff der Industrie in Österreich und Süddeutschland zu decken, ist ein Import notwendig. Verbund setzt hier auf eine ganzheitliche Strategie und arbeitet mittel- bis langfristig am Aufbau diversifizierter Importkorridore.
Neben der benötigten Infrastruktur und dem dafür notwendigen Kapital sind für den Aufbau einer erfolgreichen Wasserstoff-Wirtschaft auch das Commitment entlang der gesamten Wertschöpfungskette sowie die Unterstützung von politischer Seite gefragt, vor allem, wenn es um den komplexen Bereich der Regulatorik geht.
Die Vorträge boten ausreichend Stoff für die anschließende von OVE Fem-Vorsitzender Michaela Leonhardt moderierte Diskussionsrunde, die in ein lockeres und ungezwungenes Networking am Buffet überging. Resümee: Ein rundum gelungener Abend mit ausreichend fachlichem Input und guter Vernetzungsmöglichkeit.
Das nächste OVE Fem-Netzwerktreffen ist für November 2023 geplant. Nähere Informationen folgen in Kürze auf www.ove.at/ove-fem/.