3 Fragen an: Christiana Zenkl, Personalleiterin Infineon Technologies Austria AG

Spätestens seit das Halbleiterunternehmen Infineon 2022 in Kooperation mit dem ORF den Frauenförderpreis für Digitalisierung und Innovation vergeben hat, ist klar: Frauen und ihr Zugang zur High-Tech-Welt sind dem Unternehmen wichtig.

Mit der „Diversity & Inclusion“-Strategie schafft Infineon eine Kultur der Unterstützung und Förderung, damit Frauen in der Technik erfolgreich sein können. Chancengleichheit, Familienfreundlichkeit, gelebte Diversität, attraktive Arbeits- und Lebenswelten sowie gezielte Führungskräfteprogramme und eine wertschätzende Unternehmenskultur sind dabei selbstverständliche Grundlagen.

Frauen als großes Potenzial in Zeiten des Fachkräftemangels

OVE Fem: Wo steht Infineon beim Thema Frauen in der Technik aus Ihrer Sicht?

Christiana Zenkl: Bei Frauenförderung geht es darum, uns als Gesellschaft insgesamt stärker zu machen. Wir spüren in der Technikbranche den Fachkräftemangel massiv und sprechen Frauen als großes Potenzial daher verstärkt an.

Der Frauenanteil bei Infineon steigt stetig, aber in kleinen Schritten. Angesichts der Anzahl der Absolvent:innen an Universitäten und Fachhochschulen im MINT-Bereich in Österreich ist das ein Stück weit auch erklärbar. Nichtsdestotrotz arbeiten wir daran, den Anteil in allen Bereichen kontinuierlich zu steigern und fördern zudem mit unterschiedlichen Initiativen gezielt Schüler:innen und Student:innen.

Dabei geht es auch um das Aufbrechen von festgefahrenen Rollenbildern. Das geht leider nicht von heute auf morgen. Je früher wir gesamtgesellschaftlich ansetzen, desto eher haben wir die Chance ein neues Selbstverständnis herbeizuführen.
 

OVE Fem: Wie wird das Empowerment bei Infineon gelebt?

Christiana Zenkl: Chancengleichheit, Familienfreundlichkeit, Diversität und attraktive Arbeits- und Lebenswelten sind für uns keine Modethemen, sondern seit Jahren gelebte Unternehmenskultur. Ein wesentliches Anliegen ist noch immer die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Dafür bieten wir auch entsprechende Rahmenbedinungen und Unterstützung wie etwa bei der betrieblichen Kinderbetreuung – dem „International Daycare Center“, bei Karenzmodellen für Frauen und Männer, der Pflege von Angehörigen oder auch bei Regelungen für digitale Arbeitsplätze.

Wir bieten Gleitzeitmodelle, Homeoffice, Mentoring und Führungskräfteprogramme, unterstützen bei Immigration und Relocation. Bereits seit zehn Jahren sind wir „berufundfamilie“ zertifiziert. Zudem zeigen unsere regelmäßig durchgeführten Mitarbeiterbefragungen ein hohes Mitarbeiter-Engagement.

Auch unsere Fluktuationsrate ist unter dem Branchenschnitt und spiegelt dies wider. Besonders geschätzt wird das Angebot an Kinderbetreuungsmöglichkeiten.


OVE Fem: Inwieweit helfen da auch New Work-Modelle?

Christiana Zenkl: New Work steht im digitalen Zeitalter für ein sinnvolles und agiles Arbeiten, das Flexibilität, Zusammenarbeit und Autonomie in den Mittelpunkt stellt. Als global agierendes Unternehmen mit Mitarbeiter:innen aus 80 Nationen sind flexible Arbeitszeiten, -orte und -methoden für uns grundlegende Faktoren.

Wir haben die notwendigen digitalen als auch organisatorischen Infrastrukturen, so dass dynamisches Arbeiten und eine Vernetzung nach innen und außen möglich ist. Online-Jour Fixes, virtuelle Treffen, digitale Workshops und Remote Recruiting und Onboarding sind daher bei Infineon gelebte Praxis.

Und ein New Work-Aspekt, den wir immer stärker wahrnehmen, ist aktuell noch besonders zu betonen: Eine Tätigkeit mit Sinn oder „Purpose“ gewinnt für viele Menschen als Aspekt bei der Jobsuche immer mehr an Bedeutung. Hier überzeugen wir mit unseren Mikroelektronik-Lösungen und tragen mit unserer täglichen Arbeit dazu bei, das Leben auch für künftige Generationen einfacher, sicherer und umweltfreundlicher zu machen.

Mag. Christiana Zenkl
Personalleiterin Infineon Technologies Austria AG