Nicht nur in unserem Alltagsleben vernetzen wir uns untereinander virtuell. Auch der Betrieb der Infrastruktur, die unser tägliches Leben unterstützt, wird zunehmend digital. Im Energiebereich sprechen wir von Smart Grids, unsere Mobilität soll multimodal und eine Mobility as a Service werden, Information und Kommunikation begleiten uns selbstverständlich den ganzen Tag. Über Wasserver- und -entsorgung denken wir kaum nach, das ist selbstverständlich, genauso wie volle Regale im Supermarkt.
Gerade die Corona-Krise hat uns aber vor Augen geführt, dass das alles auch relativ leicht aus dem Gleichgewicht kommen kann. Plötzlich denken wir über Lieferketten, Systemerhalter und Blackout-Gefahr nach. Da wird einem plötzlich bewusst, wie sehr diese Themen doch voneinander abhängig sind – eben vernetzt. Das ist einerseits beunruhigend, andererseits hat der Beinahe-Blackout im Jänner gezeigt, dass wir doch funktionierende Vorkehrungen entwickelt haben, die ihre Wirkung tun – aber wie lange noch?
Das Austrian Institute of Technology (AIT) beschäftigt sich schon seit längerer Zeit mit der Analyse und dem Schutz von kritischen Infrastrukturen, wie der Bericht von Dr. Stefan Schauer über aktuelle europäische Forschungsprojekte zeigt.
Im zweiten Beitrag berichten Dipl.-Ing. Manuel Warum und Dipl.-Ing. Thomas Grafenauer über ein Tool, das entwickelt wurde, um europäische Häfen besser gegen komplexe Gefahren schützen zu können. Dieses kann jedoch genauso allgemein auf komplexe cyber-physische Infrastrukturen angewendet werden.
Ich möchte mich herzlich bei den Autoren für ihre Beiträge bedanken – und lade Sie ein, Ihre Meinung zu einem Thema im Bereich Energy goes ICT per E-Mail an informationstechnik@ove.atoder angela.berger@smartgrids.at an mich zu senden.