CIGRE-Session in Paris mit Rekordteilnehmerzahl

Fachleute der Energieübertragungsbranche trafen einander Ende August zur 50. CIGRE-Tagung im Palais des Congrès in Paris. Über 11.000 internationale Teilnehmer:innen diskutierten wichtige Entwicklungen in der Energieerzeugung und -übertragung.

Das Interesse an der diesjährigen CIGRE-Tagung war so groß wie noch nie: Über 11.000 internationale Teilnehmer:innen – Delegierte, Aussteller, Besucher:innen sowie Mitglieder der Studienkomitees und Arbeitsgruppen – waren in Paris mit dabei. Thematisch standen die Integration erneuerbarer Energien, die Netzsicherheit und die Auswirkungen des Klimawandels auf Energiesysteme im Mittelpunkt.

An der Eröffnungszeremonie nahmen hochrangige Vertreter:innen aus Politik und Wirtschaft teil. Keisuke Sadamori, Direktor für Energiemärkte und -sicherheit bei der Internationalen Energieagentur (IEA), sprach über die wachsende Bedeutung erneuerbarer Energien und die damit verbundenen Herausforderungen für die Netzstabilität.

Abwechslungsreiches Programm mit großer Themenvielfalt

Gut besuchte Workshops zu speziellen Themen, wie etwa große Störungen in Kraftwerken und Übertragungsnetzen, waren ein Highlight der Veranstaltung.

Auch in zahlreichen Tutorials wurden relevante Themen behandelt, darunter die Integration von Elektrofahrzeugen in den Strommarkt. Obwohl deren Anteil am weltweiten Strombedarf aktuell noch weniger als 0,5 Prozent beträgt, rechtfertigen rasante Wachstumsraten eine genaue Analyse von Business-Cases am Strommarkt und der unterschiedlichen Rollen von Marktteilnehmern in verschiedenen Regionen der Welt.

So genannte Group Discussion Meetings boten Fachvorträge der Studienkomitees mit anschließender Diskussion, etwa zum Flexibilitätsmanagement in Verteilernetzen.

Starke österreichische Beteiligung

Österreich war bei der CIGRE-Tagung in Paris mit 12 Ausstellern und 23 akzeptierten wissenschaftlichen Abhandlungen/Papers stark vertreten.

Von insgesamt 16 so genannten Special Reports aus den Studienkomitees (SC) wurden fünf unter österreichischer Beteiligung umgesetzt. Folgende Vertreter:innen aus Österreich lieferten mit ihren Beiträgen als Special Reporter wichtige Impulse für die internationale Zusammenarbeit:

  • Florian Ainhirn (Wiener Netze): SC B1 – Insulated Cables
  • Barbara Herndler (AIT): SC C6 – Active distribution systems and distributed energy resources
  • Herwig Klima (Klima Engineering & Consulting): SC D2 – Cybersecurity
  • Klemens Reich (APG): SC C3 – Power system sustainability and environmental performance
  • Lukas Schwalt (APG): SC C4 – Power system technical performance

Parallel fanden an allen fünf Konferenztagen Postersessions statt. Diese waren außerordentlich gut besucht: Täglich informierten sich bis zu 1.600 Teilnehmer:innen über neueste Erkenntnisse und diskutierten mit Forscherinnen und Forschern. Österreich war dort auch in einer Leitungsfunktion vertreten: Kerstin Weindl (APG) leitete als Chair die Postersession im Studienkomitee B2 – Overhead Lines.

Über CIGRE

CIGRE (Conseil International des Grands Réseaux Électriques) ist die internationale Vereinigung zur Förderung des fachlichen Austauschs im Bereich der Hochspannungsenergieübertragung.

Die CIGRE-Tagung findet alle zwei Jahre in Paris statt und bietet eine Plattform für den Austausch von Expertenwissen und die Präsentation innovativer Lösungen im Bereich der Energieübertragung.

Insgesamt hat CIGRE über 11.000 individuelle und über 1.300 institutionelle Mitglieder (Angehörige von Unternehmen, Verbänden und Universitäten) aus über 120 Nationen.

CIGRE zählt 61 Nationalkomitees. Diese entsenden Ihre Expert:innen in den technischen Beirat, welcher sich aus 16 Studienkomitees zusammensetzt. Diese beherbergen wiederum insgesamt 260 Arbeitsgruppen.

Vorsitzender des österreichischen Nationalkomitees ist Gerhard Christiner (Technischer Vorstand der APG), Generalsekretär ist Wolfgang Hribernik (Managing Partner EUROPA-LINK Development GmbH).

Neben den Arbeitsgruppen stellt CIGRE auch ein Frauennetzwerk – Women in Energy – und ein Nachwuchsnetzwerk – NGN Next Generation Network – für Studierende und junge Fachkräfte.