In einer Welt, in der Digitalisierung allgegenwärtig ist, wird die Frage nach dem Umgang mit Daten immer drängender. Menschen müssen sich darüber bewusst werden, welchen positiven Beitrag sie durch das Teilen ihrer Daten leisten können.
Data Spaces bieten hier eine spannende Lösung: Sie ermöglichen, Daten aus verschiedenen Bereichen sicher, strukturiert und kontrolliert zu speichern, zu verwalten und auszutauschen. Das Ziel?: die Datensouveränität der Nutzer:innen zu stärken und gleichzeitig neue Möglichkeiten für Innovation, Nachhaltigkeit und Effizienz zu schaffen.
Stellen Sie sich vor, Sie besitzen ein wertvolles Gut – in diesem Fall Ihre Daten. Mit Data Spaces behalten Sie die volle Kontrolle darüber. Sie entscheiden, wer Ihre Daten nutzen darf, unter welchen Bedingungen und wofür. Dabei wird der Schutz Ihrer Informationen großgeschrieben: Orchestrierte Komponenten (Federated Services lt. IDSA Reference Architecture) sorgen dafür, dass Daten sicher übertragen und gespeichert werden.
Zusätzlich werden Datenschutzmaßnahmen von Anfang an in der Referenzarchitektur berücksichtigt – ein Prinzip, das als „Privacy by Design“ bekannt ist.
Der Nutzen von Data Spaces geht weit über den Schutz Ihrer Daten hinaus. Sie können positive Aspekte des Data Sharings in verschiedenen Bereichen verstärken – von der Wirtschaft über die Technologie bis hin zur Umwelt. Ein besonders gutes Beispiel ist das Thema Nachhaltigkeit.
Data Spaces stellen einen möglichen Ansatz dar, Daten zu Energieverbrauch, Produktion oder Lieferketten einfach und sicher zu teilen. Dadurch lassen sich ineffiziente Prozesse aufdecken und verbessern, die sonst Ressourcen verschwenden würden. Zum Beispiel könnten Unternehmen Materialien besser wiederverwenden und somit die Kreislaufwirtschaft fördern. Gleichzeitig könnten digitale Innovationen, wie z. B. der direkte Handel von überschüssiger Energie zwischen Verbraucher:innen („Peer-to-Peer-Energiehandel“), die Nutzung Erneuerbarer Energien auf ein neues Level heben.
Ein weiterer wichtiger Aspekt von Data Spaces ist die Transparenz. Wissen Sie, wie viel Wasser bei der Produktion einer Tasse Kaffee verbraucht wird? Es sind etwa 140 Liter.
Wenn solche Informationen durch Data Spaces für alle sichtbar gemacht würden, könnten Verbraucher:innen bewusster Entscheidungen treffen – nicht nur basierend auf dem Preis, sondern auch auf dem ökologischen Fußabdruck eines Produkts. Genauso könnten Unternehmen ihre Nachhaltigkeitsberichte mit genauen Daten zu CO₂-Emissionen oder Ressourcennutzung stützen.
Nicht nur Unternehmen und Einzelpersonen können von Data Spaces profitieren – auch Städte können sie nutzen, um effizienter und nachhaltiger zu werden.
Wenn Verkehrssysteme, Energieversorgung und Stadtplaner:innen Daten miteinander teilen, können smarte Lösungen entstehen: effizientes Abfallmanagement, innovative Verkehrskonzepte und optimierter Energieverbrauch in öffentlichen Gebäuden wie Schwimmbädern oder Bibliotheken.
Dynamische Stromnetze („Smart Grids“) passen Angebot und Nachfrage flexibel an und reduzieren so den städtischen CO₂-Fußabdruck.
Data Spaces zeigen nicht nur Ansätze für mehr Sicherheit im Umgang mit Daten, sondern auch die Chance, Nachhaltigkeit neu zu denken. Sie könnten dafür genutzt werden, Wissen und Ressourcen auf sinnvolle Weise zu teilen, Vertrauen zwischen den Beteiligten zu schaffen und den Wert von Daten exponentiell zu steigern.
Die Digitalisierung hat längst bewiesen, dass sie enorme Möglichkeiten zur Optimierung bietet. Mit Data Spaces könnten wir diesen Fortschritt sicher und nachhaltig gestalten – und das in einer Welt, die stärker denn je auf innovative und umweltfreundliche Lösungen angewiesen ist.
Die Zukunft gehört jenen, die ihre Daten sinnvoll nutzen – und Data Spaces könnten ein praxisorientierter Zugang in Richtung Umsetzung sein, um die Themen Datensouveränität, Governance, Transparenz sowie Datensicherheit in einem Daten-Service-Ökosystem zu vereinen.
Verwirklicht wird diese Vision in den beiden von der FFG geförderten Leuchtturmprojekten USEFLEDS und PACE-DPP: USEFLEDS beschäftigt sich mit der Erarbeitung von Szenarien, die unter dem Aspekt der Nutzenstiftung in Daten-Service-Ökosystemen in der Energiewende entwickelt werden. PACE-DPP verbindet die Themen Kreislaufwirtschaft, digitaler Produktpass und Data Spaces.
Beide Projekte haben einen klaren Digitalisierungsfokus, um Nachhaltigkeit und Energiewende möglich zu machen.