European Centre of Excellence for Countering Hybrid Threats
Forum für strategische Diskussionen und gemeinsame Schulungen
Die EU hat gemeinsam mit der NATO bereits 2016 beschlossen, den zunehmenden hybriden Bedrohungen entgegenzuwirken, und gemeinsam das Hybrid CoE (Hybrid Centre of Excellence) gegründet. Finnland hat sich sofort dazu bereit erklärt, ein derartiges Zentrum zu unterstützen, und so erfolgte die Gründung 2018 in Helsinki. Eine der elf Gründernationen war Österreich. Das Hybrid CoE ist die einzige EU/NATO-Einrichtung und auch das erfolgreichste CoE mit derzeit 28 Teilnehmerstaaten (weitere CoEs zu unterschiedlichen Thematiken finden sich europaweit). Mit der Aufnahme von Belgien, Kroatien und Island, welche bereits die Teilnahme beantragt haben, wären dann tatsächlich alle EU- und NATO-Staaten Mitglieder.
Prinzipiell ist das Hybrid CoE eine internationale, unabhängige, netzwerkbasierte Organisation, die einen gesamtstaatlichen und gesamtgesellschaftlichen Ansatz zur Bekämpfung hybrider Bedrohungen fördert. Das Verständnis der sich ändernden Sicherheitsumgebung ist zwar von entscheidender Bedeutung, es reicht jedoch nicht aus, die Bedrohungen zu analysieren: Es müssen auch konkrete Tools zur Bekämpfung dieser Bedrohungen bereitgestellt werden. Daher besteht die Hauptaufgabe des Zentrums darin, die Fähigkeiten der Teilnehmerstaaten zur Bekämpfung hybrider Bedrohungen auszubauen. Dazu werden Verfahren ausgetauscht, neue Ideen und Ansätze getestet und Schulungen bzw. auch Übungen angeboten. Hybrid CoE spielt auch eine wichtige Rolle als Plattform zwischen der EU und der NATO und bietet ein Forum für strategische Diskussionen sowie gemeinsame Schulungen und Übungen.
Die Arbeit des Zentrums wird vom Hybrid CoE-Sekretariat in Helsinki/ Finnland geplant und koordiniert. Die teilnehmenden Staaten können Mitarbeiter/innen an das Sekretariat entsenden. Derzeit sind 14 entsendete Mitarbeiter/innen aus elf Mitgliedsländern dort beschäftigt. Man muss sich die Arbeit im Hybrid CoE als Mittelding zwischen einem „Think Tank“ und einem „Startup“ vorstellen. Die Arbeiten beruhen auf einem regierungs- und sektorübergreifenden Netzwerk von über 1.200 Politiker/innen, Wissenschaftler/innen und Praktiker/innen, welche in den Teilnehmerstaaten, der EU oder der NATO, im privaten Sektor und/oder im akademischen Bereich mit Aufgaben im Bereich der hybriden Bedrohungen betraut sind.
Das Zentrum verfügt derzeit über drei Interessensgemeinschaften/Communities of Interest (COI)/Netzwerke:
Die COIs werden vom Sekretariat aus verwaltet und bieten Raum für den multinationalen und multidisziplinären Austausch bewährter Verfahren, Erfahrungen und Fachkenntnisse, damit die teilnehmenden Staaten und Institutionen hybride Bedrohungen besser verstehen, bekämpfen bzw. auch darauf reagieren können. Unterstützt werden sie von einem Forschungsteam, das das Verständnis der akademischen Forschung und die Debatte über relevante, hybride Themen fördert. Ein Schulungs- und Übungsteam unterstützt die Arbeit der COIs, indem es Übungen mit verschiedenen hybriden Bedrohungsszenarien plant und durchführt.
Grob zusammengefasst lassen sich hybride Bedrohungen als Strategien der Angreifer verstehen, die zunächst auf eine Kombination aus Propaganda in den Medien und sozialen Netzwerken setzen, bis sie letztendlich zur klassischen Kriegführung greifen.
Dementsprechend charakterisiert das Zentrum hybride Bedrohungen als:
Beispiele, Publikationen und mehr Information unter www.hybridcoe.fi/