Rund 280 Expert:innen diskutierten am 16. und 17. Oktober bei der OVE-Energietechnik-Tagung in Salzburg über innovative Technologien und notwendige Rahmenbedingungen für den Umbau unseres Energiesystems. Im Rahmen einer feierlichen Abendveranstaltung wurde der OVE-Energietechnik-Preis für innovative Abschlussarbeiten an HTLs, FHs und Universitäten verliehen.
Die notwendigen rechtlichen Rahmenbedingungen für die Energiewende standen bei der OVE-Energietechnik-Tagung 2024 ebenso im Fokus wie Innovationen im Bereich Speichersysteme und mögliche KI-Lösungen für ein nachhaltiges Energiesystem. Neben zahlreichen Fachvorträgen, einer Publikumsdiskussion sowie einer Poster Session bot die Tagung wie immer ausreichend Gelegenheit zum persönlichen Netzwerken. Im Rahmen einer feierlichen Abendveranstaltung wurden Schüler und Studierende für ihre herausragenden Abschlussarbeiten mit dem OVE-Energietechnik-Preis ausgezeichnet:
Dr. techn. Philipp Schachinger; TU Graz, Institut für Elektrische Anlagen und Netze:
„Analysis of Low Frequency Neutral Point Currents and their Impact on Power Grids“
Niederfrequente Ströme, wie sie etwa bei Sonnenstürmen auftreten, können den sicheren und zuverlässigen Betrieb unseres Energiesystems gefährden. Diese zu erkennen, vorherzusagen und zu analysieren, hat sich Philipp Schachinger zur Aufgabe gemacht. Im Rahmen seiner Dissertation an der TU Graz hat er ein bestehendes Messsystem verbessert und erweitert sowie alternative Messsysteme getestet und damit die Auswirkungen von niederfrequenten Strömen auf die Stromnetze analysiert. Ziel seiner Forschung ist es, das Risiko für Störungen im Stromnetz zu verringern.
Dipl.-Ing. Wendelin Angermann; TU Graz, Institut für Elektrische Anlagen und Netze:
„Analytische Optimierung und praktische Verifikation der Blindleistungsbereitstellung von Erzeugungsanlagen“
Die Stabilität des Energiesystems stand auch im Mittelpunkt der Masterarbeit von Wendelin Angermann. Er entwickelte eine Methodik für besonders effiziente und rechenzeitoptimierte Lastflussberechnungen, um die gesetzlichen Anforderungen (TOR) verifizieren zu können. Zusätzlich entwickelte er ein optimiertes Regelkonzept eines Transformatorstufenstellers zur Maximierung der Blindleistungsbereitstellung. Mit einem eigens erarbeiteten Versuchskonzept für die praktische Verifikation der Berechnungsergebnisse konnte er Versuche im aktiven Netzbetrieb durchführen.
Daniel Klein und Paul Damberger; HTL Mödling:
„Informationsfluss und Datenfluss im Rahmen der "Sicherheitstechnischen-Überprüfung" nach OVE E 8101:2019-01-01“
In ihrer Diplomarbeit untersuchten Daniel Klein und Paul Damberger die Prüfung einer einfachen Wohnungsinstallation in allen Schritten bis zur Erstellung des Prüfberichtes. Herausgekommen ist eine Liste mit häufigen Fehlern und deren Normverweis. Zusätzlich bauten die beiden Schüler einen Testverteiler für die HTL Mödling, der helfen soll, das Thema Schutzmaßnamen im Unterricht anschaulich darzustellen.
Mit den OVE-Energietechnik-Preisen prämiert der OVE Österreichischer Verband für Elektrotechnik jedes Jahr herausragende Abschlussarbeiten von HTL-Schüler:innen sowie Studierenden an FHs und Universitäten. Einreichungen für 2025 sind wieder ab dem 1. April möglich. Ebenfalls im Rahmen der OVE-Energietechnik-Tagung vergeben wurde der Prof. Werner Rieder-Preis des Vereins zur Förderung der Schalterforschung. Diesen erhielt Julia Vierl für ihre Masterarbeit an der Ostbayerischen Technischen Hochschule Regensburg, in der sie Maßnahmen zur Erhöhung der Aufnahmekapazität und der Resilienz von Verteilnetzen im Ortsnetzbereich untersucht hat.
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