OVE-Mobility-Workshops: Errichtung und Betrieb von Ladeinfrastruktur

Zweiter OVE-Mobility-Workshop am 11.3.2025: Betrieb von Ladeinfrastruktur

Beim 2. OVE-Mobility-Workshop stand der Betrieb von Ladeinfrastruktur im Mittelpunkt. Spannende Vorträge, ein interaktiver Workshop und lebhafte Diskussionen brachten den Teilenehmenden viele neue Informationen und Einblicke.

Betrieb von Ladeinfrastruktur im Fokus der Vorträge

  • Zu Beginn des Workshops gab Andreas Reinhardt, Bereichsleiter Energiedienstleistungen bei der Linz AG und Vorsitzender des Bundesverband Elektromobilität Österreich, einen Überblick über die Ladeinfrastruktur in Österreich sowie Anforderungen an und Herausforderungen für deren Betreiber. Aktuell sind über 204.000 Elektroautos in Österreich zugelassen und 27.000 öffentliche Ladepunkte verfügbar. Zukünftig werden neben PKW auch Nutzfahrzeuge batterieelektrisch in Österreich unterwegs sein.
     
  • Daniel Herbst, Projektassistent an der TU Graz, stellte im Anschluss die Neuerungen in der OVE-Richtlinie R 30 vor. Diese ist seit 1. März 2025 erhältlich und enthält u.a. neue Anforderungen für DC-Ladeeinrichtungen hinsichtlich einer wiederkehrenden Prüfung. In die Aktualisierung der Richtlinie waren die Erkenntnisse aus dem Forschungsprojekt ProSafE2eingeflossen. Das Interesse war groß, zahlreiche Fragen aus dem Publikum wurden offen diskutiert.
     
  • Für lebhafte Diskussionen sorgte auch der Vortrag von Christopher Calliess, Projektleiter im Bereich Eichstelle bei KSW Elektro- und Industrieanlagenbau in Feldkirch. Er informierte über den Lebenszyklus von Ladetarifgeräten aus eichtechnischer Sicht. Die Praxistauglichkeit der Eichvorschriften für Ladetarifgeräte wurde intensiv diskutiert. Hier stehen Hersteller sowie Betreiber vor großen Herausforderungen, die gesetzlichen Anforderungen effizient und kostengünstig erfüllen zu können.
     
  • In Österreich noch Zukunftsmusik, anderswo bereits Realität: Auf besonders großes Interesse stieß ein Projekt aus der Schweiz. Kajetan Mazenauer, Geschäftsführer der Avia VOLT Suisse AG, rechnete vor, warum der Einsatz von E-LKW in der Schweiz wirtschaftlich ist. So wurden 2024 mehr als 300 E-LKW mit über 16 Tonnen neu zugelassen. Es folgte ein Bericht über den Betrieb eines E-LKW-Ladeparks mit Solar-Truck-Port. Wolfgang Baumgartner von der Firma Kostad lieferte die technischen Details zu den dort vorhandenen 360 kW DC-Schnellladestationen.
     
  • Beim interaktiven Programmteil stand dann noch das Thema „bidirektionales Laden“ im Fokus. Kurt Leonhartsberger, selbständig im Bereich Forschung, Entwicklung & Consulting - IMPEECT, gab einen Überblick über den Status Quo von bidirektionalem Laden in Österreich. Aktuell ist bidirektionales Laden in „normkonformer Art“ nicht möglich, da noch kein einziges Fahrzeug die anzuwendende Norm ISO 15118-20 unterstützt. Heute gibt es zumindest eine Ladestation am Markt, die beim Entladen des Fahrzeuges die Erwartungen erfüllt.

    Im Anschluss waren die Workshop-Teilnehmer:innen dann aufgefordert, ihre Meinung und Standpunkte auf Charts zu unterschiedlichen Fragestellungen zu deponieren.

Erster OVE-Mobility-Workshop am 3.10.2024: Errichtung von Ladeinfrastruktur

Der erste OVE-Mobility-Workshop war ein gelungener Auftakt für eine neue Veranstaltungsreihe des OVE: Rund 70 Teilnehmer:innen diskutierten bei der Kickoff-Veranstaltung zum Thema Elektromobilität und Ladeinfrastruktur.

Am Programm des ersten OVE-Mobility-Workshops standen fünf hochkarätige Vorträge zum Schwerpunktthema „Errichtung von Ladeinfrastruktur“. Im Anschluss an die Vorträge gab es jeweils die Möglichkeit, Fragen zu stellen und spezielle Aspekte zu diskutieren.

    Projekte, Pläne, Anforderungen und Lösungen - Vorträge rund um Ladeinfrastruktur beim 1. OVE-Mobility Workshop

    • Daniel Herbst (TU Graz), technischer Projektleiter des Forschungsprojekts ProSafE² gab den Workshop-Teilnehmer:innen erste exklusive Einblicke in die Ergebnisse des Projekts. ProSafE² befasst sich mit der periodischen, routinemäßigen Sicherheitsüberprüfung von Gleichstrom-Ladestationen und wird Ende Oktober offiziell abgeschlossen.Die Ergebnisse werden in die Überarbeitung der OVE-Richtlinie R 30 einfließen.
       
    • Stefan Humenberger (ASFINAG, Strategie Owner Energie) stellte die Pläne zum Ausbau der E-Ladeinfrastruktur im österreichischen Schnellstraßen- und Autobahnnetz vor und gab einen Ausblick auf die Entwicklungen der kommenden Jahre. So soll die Zahl der Ladepunkte für Pkw bis zum Jahr 2030 auf 1.500 steigen, für Lkw auf 1.300 bis zum Jahr 2035.
       
    • Die Errichtung von Ladestationen in Garagen und die Anforderungen hinsichtlich Brandschutz stellte Helmut Zemann (MA 36) in den Fokus. Der Leiter der elektrotechnischen Amtssachverständigengruppe der Stadt Wien und langjährige Mitarbeiter in mehreren OVE-Ausschüssen ging im Detail auf die geltenden Normen zum Thema, insbesondere die Errichtungsbestimmung OVE E 8101 ein, die kommendes Jahr in einer neuen, aktualisierten Auflage erscheinen wird.
       
    • Im Vortrag von Kevin Cheng (SV-Büro Krautgasser) ging es um die Datenkommunikation vom Energieversorger in die Wallbox und von dort ins Elektrofahrzeug. Er ging speziell auf jene Schnittstellen und Protokolle ein, die sich in der jüngeren Vergangenheit als Standard etabliert haben.
       
    • Speicherintegrierte E-Ladestationen standen im Fokus des Vortrags von Martin Rauscher (ib Rauscher GmbH). Batteriespeicher können durch ihre netzdienlichen Eigenschaften eine wichtige Rolle in einem nachhaltigen Energiesystem mit hohem Anteil an Erneuerbaren Energien spielen. Darüber hinaus können Sie für den Betreiber auch wirtschaftliche Vorteile bringen.
    Vortragende beim OVE-Mobility Workshop

    Networking beim gemütlichen Ausklang

    Auf die Vorträge folgte ein gemütlicher Ausklang am Buffet. Dieser bot die Gelegenheit, neue Kontakte zu knüpfen und sich mit Branchenkolleg:innen und Ausstellern auszutauschen.

    OVE Presse

    Mag. Cornelia Schaupp
    Leitung Presse und Kommunikation

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    1010 Wien

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