Im Rahmen des von der FFG geförderten Sondierungsvorhabens UMBRELLO wurde das Ziel verfolgt, eine kostengünstige und einfach zu bedienende Kommunikations- und Serviceplattform für ältere Bürger:nnen und Stakeholder:innen für eine zukünftige Testregion zu entwerfen.
Aufbauend auf Forschungsergebnissen der FFG Benefit-geförderten Projekte Brelomate 1 und 2 wurde der Bedarf an erweiterten online-gestützten Dienstleistungen in den Bereichen Community & Social Care Services, Telehealth & Training Services, Nahversorgung & Regionale Gewerbe, Open-Regional-Government-Initiativen und Bürger/innen-Services ausgelotet.
Gemeinsam mit dem Projektpartner, der Kleinregion Pielachtal, wurde an einer nutzer/innenzentrierten Erfassung zielgruppenspezifischer Bedürfnisse von Senior/innen, Regionalpolitik, Gesundheits- & Sozialdiensten, Lokalem Handel & Gewerbe und Bildungseinrichtungen gearbeitet.
In dem im Projekt entwickelten Konzept können neben altersgerechter Kommunikation, Informationen und (Online)-Aktivitäten rund um das Gemeindeleben präsentiert, interaktive Anwendungen zu Sozialer Hilfe und Telegesundheitsförderung angeboten und mit regionalen Nachrichten und Infotainment kombiniert werden.
Dabei sollen keine neuen Inhalte generiert werden. Vielmehr werden bestehende Dienste von Gemeindeportalen, Gesundheitszentren, Gesundheitsdienste-Anbietern, Vereinen und lokalen Unternehmen eingebunden und damit zugänglich gemacht.
In einer Welt global agierender Informations- und Kommunikationsunternehmen kann das digitale Dorf zu einer neuen Rolle als Marktplatz für einfache und altersgerechte Dienste finden. Die derzeitigen Herausforderungen für die Realisierung digitaler Teilhabe älterer Menschen finden sich vor allem in den hohen technischen Anforderungen, einer komplizierten Gerätebedienung, in fehlenden lokalen Inhalten oder in mangelnder Einfachheit und Transparenz.
Die Basis von UMBRELLO ist eine TV- und tablet-basierte Plattform, die im Rahmen der Vorgängerprojekte (Brelomate 1 + 2) entwickelt und in einer ausführlichen Feldstudie in 40 Haushaltgen getestet wurde. Das Setup macht den Fernseher zum benutzer/innenfreundlichen Herzstück der Digitalen.Dorf.Dienste. Für den Aufbau zu Hause werden nur wenige Komponenten benötigt (Abb. 1):
Erste Umsetzungsmöglichkeiten abseits von Unterhaltung und Kommunikation wurden in einem Whitepaper zusammengefasst, und die Potentiale der Plattform für potenzielle Stakeholder in vielen Videobeiträgen dargestellt (www.umbrello.at).
Gerade in Zeiten einer globalen Krise mit lokalen Herausforderungen ist die Anbindung aller Generationen an digitale und wohnortnahe Gesundheits- und Sozialdienste eine Herausforderung. Daher wird gemeinsam mit einem Internet Service Provider, Sozialdiensten und Gemeinden im Frühjahr 2021 an einer Verwertungsstrategie und der Marktreife gearbeitet.
Co-Autor:
FH Prof. Jakob Doppler, MSc
Center for Digital Health and Social Innovation (CDHI)
FH St. Pölten
Eschenbachgasse 9
1010 Wien